Quelle: Kreis Anzeiger
Büdingen. 400 Stunden ehrenamtliche Eigenleistung stecken bis jetzt in dem neuen Gebäude des TSV 1904 Vonhausen, dessen Fachwerkkonstruktion direkt am Sportplatz und neben dem Vereinsheim auch im Lockdown Zeugnis von funktionierender Vereinsarbeit ablegt. Am Freitag konnten für dieses Engagement Vereinsvorsitzender Klaus Dräger und weitere Vorstandsmitglieder einen Scheck in Höhe von 3.000 Euro von der Main-Kinzig- und Oberhessen-Stiftung in Empfang nehmen und freuten sich sehr über diese großzügige Unterstützung. Überbringer des Schecks waren Petra Kalbhenn und Manfred Bress.
Dräger und das Vorstandsteam sprachen den beiden ausdrücklich ihren Dank für diese großzügige Spende aus. Für den Verein bedeutet die Errichtung des Mehrzweckgebäudes eine Investition in die Zukunft: „Wir wollen mit dem Neubau auch ein Zeichen setzen mit einem optimistischen Blick nach vorne. Das ist für uns alle wichtig, aber insbesondere für die vielen Kinder und Jugendlichen, die normalerweise bei uns im Verein aktiv sind und jetzt zuhause sitzen und nicht trainieren können“, hob Dräger hervor.
Kalbhennn ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung, die im Jahr 2012 anlässlich des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen gegründet wurde, Bress gehört dem Vorstand an. Ziel der Stiftung ist die Förderung sozialer Projekte, die Lebensqualität von älteren Menschen zu verbessern und junge Menschen in ihrer Entwicklung und während der Ausbildung zu unterstützen. „Deshalb verdient Ihr Projekt auch sehr unsere Förderung. Zum einen möchten wir Ihr hochmotiviertes ehrenamtliches Engagement für den Verein und den Bau des Gebäudes unterstützen, zum anderen hat der Verein neben drei Seniorenmannschaften sogar vier Jugendmannschaften. Das zeugt von seiner Attraktivität und der guten Betreuung der Kinder und Jugendlichen, der Förderung von Fairness, Freundschaft und Teamgeist, auch wenn der Spielbetrieb pandemiebedingt momentan ruhen muss, und zeugt zum anderen von der Förderung des Sports allgemein. Wichtig für das Dorf ist aber auch Ihr Engagement für das Dorfleben und die Gemeinschaft“, hob Kalbhenn hervor und ging dabei auf die Veranstaltungen ein, die der TSV 1904 im Jahreslauf für die Vonhäuser und Gäste aus der Umgebung organisiert. Dazu gehören nicht nur Sportturniere, sondern auch das Kinderfest, das Sommerfest und das Oktoberfest genauso wie Discoabende.
Vereinsvorsitzender Klaus Dräger (Mitte) und das Vorstandsteam des TSV 1904 Vonhausen danken Petra Kalbhenn und Manfred Bress von der Main-Kinzig- und Oberhessen-Stiftung für die großzügige Spende. Ganz rechts Ortsvorsteher Peter Wiedenhöfer.
Notwendig geworden war der Bau eines neuen Gebäudes, weil der alte Holzflachbau sehr in die Jahre gekommen war. Gebaut vor dreissig Jahren, hatte er einen geschlossenen Aufbewahrungsraum für Trainings- und Spielutensilien und einen überdachten Unterstell- und Schutzraum, der gern von den Eltern genutzt wurde und als Behelfs-Umkleidemöglichkeit bei Turnieren diente. Doch der Zahn der Zeit nagte an dem Holzbau, Vandalismus hatte ihm zugesetzt, zudem hatte das Orkantief Sabine im Februar vergangenen Jahres das Dach abgedeckt. „Hier hieß es handeln“, erinnerte Klaus Dräger an die Entscheidung für den Abriss der alten Hütte und für einen erweiterten Neubau. „Zum einen zur Nutzung durch den Verein, aber genauso wollen wir damit einen Beitrag lasten zur Initiative 'Unser starkes Dorf'“. In einem Raum wird die Sportausrüstung untergebracht, getrennt nach Senioren- und Jugendmannschaften, ein zweiter Raum soll als Küchentrakt eingerichtet werden und die beengte Vereinsheim-Küche entlasten. Der dritte Bereich dient als offener Schutzunterstand und kann auch gastronomisch genutzt werden. „Neben der Nutzung des neuen Gebäudes durch den Verein und bei öffentlichen Festen im Dorf kann es auch für private Feiern zur Verfügung gestellt werden“, ergänzte Dräger noch.
Die Anlage steht nun auf einem erhöhten, festen Untergrund. So waren in den vergangenen Monaten seit Herbst viele Arbeitsgänge auf die freiwilligen Helfer zugekommen. Nach dem Abriss und der Entsorgung des Altbaus folgte die Versorgung mit Wasser- und Abwasserleitungen und mit Strom vom Vereinsheim her, die Fundamente mussten errichtet und die Bodenplatten neu gegründet werden. Anschliessend wurde unter Berücksichtigung des passiven Feuchteschutzes neu gepflastert. Das Fachwerkskelett erstellte Dachdeckermeister Sebastian Groll, früher Torjäger und Topspieler im blau-weissen Vereinstrikot. In den nächsten Wochen werden die Wände geschlossen, Fenster eingebaut und der Innenausbau steht an. Auch das werden die TSV-ler wieder in Eigenleistung auf die Beine stellen. Die gesamte neue Anlage ist 15 Meter lang und sechs Meter breit und beinhaltet auch die gepflasterte Fläche für das acht Meter lange Vereinszelt, das bei Bedarf bei Turniern und Feiern aufgestellt werden kann und zusammen mit dem neuen Fachwerkgebäude rund 150 Personen Platz bietet. Für dieses Engagement des Vereins dankte jetzt auch Ortsvorsteher Peter Wiedenhöfer bei der Übergabe der Spende.
Der in die Jahre gekommene Unterstand, der bei Veranstaltungen auch als Verkaufshütte benutzt wird, müsste dringend saniert werden. Der teilweise durch Vandalismus beschädigte Unterstand, braucht eine neue Unterkonstruktion, Dachrinnen sowie Holzvertäfelung und einzelne Balken. Allein durch die Mitgliedsbeiträge und Veranstaltungseinnahmen, kann der Verein dieses Projekt nicht stemmen und ist auf die Hilfe von Zuschüssen und Sponsoren angewiesen.